Vita
In den frühen 2000ern in Kassel, Deutschland geboren, mit ukrainischen Wurzeln. Schon seit frühster Kindheit war ich mit Kunst beschäftigt und hatte dementsprechend früh angefangen zu experimentieren. Als Kind entdeckte ich die Malerei und siedelte mich zunächst für lange Zeit in der Aquarellmalerei nieder. Inzwischen habe ich schon allerlei Medien ausprobiert, darunter Analogphotographie, Bildhauerei, Arbeiten mit Holz und 3D-Modelling. Bekanntes ist langweilig, ich bin schon immer auf der Suche nach neuem gewesen. Inzwischen arbeite ich an einer eigenen Drucktechnik, welche Elemente aus den mir bekannten Medien vereint. Vom japanischen Sumi-e und Holzblockdruck inspiriert, und mit eigener Interpretation buddhistischer Philosophie unterlegt.
Musik produziere ich seit gut einem Jahrzehnt, wobei sie mich bereits länger begeistert hatte. Von der anfänglichen populären elektronischen Musik bin ich inzwischen weit entfernt. Nun reizen mich Einflüsse des Experimentalismus, der Indie-Szene. Insbesondere Postrock, Ambient und Musiquè-Concrete. Meine aktuellen Veröffentlichungen sind unterm Pseudonym "Paragogia" (basierend auf dem Begriff Hypnagogie – zwischen Wachsein und Schlafzustand).
Ich habe bereits zahlreiche Künstlernamen verwendet. Eine Tatsache, die mich aber vor Herausforderungen gestellt hatte. Ich hatte kein Gesicht. Keine künstlerischen und poetischen Wurzeln, auf die ich mich beziehen konnte. Rome d'Nièprê ist meine Antwort auf's Dilemma. Es ist ein Alias, der sich von meinem bürgerlichen Namen ableitet und auf meine Wurzeln bezieht. Der Name verbindet mit meiner Familiengeschichte, der Geschichte zahlreicher Menschen. Gleichzeitig kombiniert er auch das Konzept von Geschlecht, denn als nichtbinäre Person fiel es mir immer schwer, sich über den eigenen Körper im klaren zu sein. "Rome d'Nièprê" ist, ebenso wie meine Kunst, ein Spiel mit der Realität.
Philosophie
Meine Kunstphilosophie aber auch Lebenseinstellung folgt den Lehren Buddhas. Ich bin sehr von japanischer Lebens- und Kunstphilosophie geprägt, welche auf buddhistischen Lehren fußt. Ich bin mir, konträr zu meiner angehenden Berufung in der Konservierung von Kulturgut, bewusst, dass alles irgendwann verschwindet. Trotzdem laufe ich vorm Unausweichlichen nicht davon, ganz im Gegenteil: ich möchte die Vergänglichkeit mit ihren vielen Seiten in meiner Kunst darstellen. Mich mit ihr auseinandersetzen, auf schöpferischer wie philosophischer Ebene. Angelehnt an traditionelle japanische Künste, wie Maki-e stelle ich mich der inzwischen vorherschenden Art-on-Demand entgegen. Zeit ist kostbar und essentiell. Ich mache die Dinge bewusst kompliziert, denn im Prozess liegt die eigentliche Kunst. Wenn ein Werk fertig ist, ist es fertig. Aber was in Erinnerung bleibt ist vor allem der Prozess. Menschen vergessen ihn zu würdigen, im Bemühen ihr Werk zu vollenden. Ihr Geist ist so sehr mit dem Ergebnis beschäftigt, dass sie ihren Prozess vergessen. Meine Philosophie schenkt dem Weg genauso viel Aufmerksamkeit, wie dem Ergebnis. Gleichzeitig ist es aber auch eine Meditative Praxis, denn wenn immer ich künstlerisch Tätig bin zählt nur noch eins: zu erschaffen. Der Geist vergisst sich selbst und existiert zugleich im Moment. Und in präziser, intuitiver und doch bewusster Handlung wandert der Moment ins Papier. Ins Werkzeug, in die Betrachtung... Meine Kunst, insbesondere der Colomeragè-Druck ist Sinnbild für Buddha‘s Lehren. Buddha steckt in allen Werken, ebenso wie im dargestellten Bonsai oder den Wolken. Im Tod wie im Leben.